Es gibt keine Probleme nur Lösungen,
so Kirsten Kunze über ihre Selbstständigkeit im Friseur-Business!
Leidenschaft und Inspiration
Kirsten Kunze hat durch großes Denken, Durchhaltevermögen und eine Menge Mut, ihr Unternehmen in kürzester Zeit und trotz Krise sehr erfolgreich aufgebaut.
Erst 2017 machte sich die gelernte Friseurin mit dem Salon KirstenKunze in der Jordangasse selbstständig. Im Juli 2021, mitten in der großen Pandemie, eröffnete sie ihren zweiten Salon in der Landstraße Hauptstraße, direkt am Rochusmarkt, im Herzen Wiens. Wir stellen uns augenblicklich die Frage: Verrückt oder Mutig?
Viele Friseure blicken skeptisch in die Zukunft. Die erwarteten Umsätze bleiben aufgrund der mehrmaligen Lockdowns aus und viele Stylisten müssen ihre Salons schließen. Anders ist das bei Kirsten Kunze! Die Niederösterreicherin sieht ihre Chance und startet mit ihrem Team, viel Leidenschaft und Inspiration durch. Ihre Devise: allein ist man stark, gemeinsam unschlagbar!
Das Besondere fühlen
Der Salon KirstenKunze besitzt durch seine Mitarbeiter die Gabe, für jeden Typ persönlich und individuell die ideale Lösung zu finden. Angefangen von Haircut&Styling, über Coloring, Permanent oder Barber, bis hin zum ersten Haarschnitt für die Kleinsten, Glossing&Care und Beauty.
Das Team brillierte aber nicht nur on Stage, insbesondere die Kundenbindung, der Wunsch die Kunden glücklich zu machen und alles daran zu setzen, macht das Label KirstenKunze so einzigartig. Kunden vertrauen den Stylisten um Kirsten Kunze nicht nur die Haare, sondern darüber hinaus die Freundschaft an und sind begeistert.
Auch MORE THAN DESIGN Herausgeberin Heidi Khadjawi-Nouri ließ sich von Kirsten und ihrem Team zu einem perfekten Hair-Look verhelfen. „Ich muss gestehen, ich bin sicherlich eine der wenigen Frauen, die leider so gar keinen Gefallen am stundenlangen Friseuraufenthalt findet, und doch ist mir mein Aussehen einigermaßen wichtig. Der subjektiv perfekte Look ist für mich auf jeden Fall Thema. Bei Kirsten Kunze ist alles anders. Es ist kein klassischer Hairstylist, es ist vielmehr ein Wohlfühltempel mit einem eingespielten und glücklichen Team. Gratulation an Kirsten Kunze“, haltet Khadjawi-Nouri nach ihrem Besuch fest.
Im Gespräch mit Kirsten Kunze
KirstenKunze steht für höchste Qualität, handwerkliches Geschick und Präzision.
Als wir den Salon in der Landstraße Hauptstraße betreten, werden wir sofort von Kirsten persönlich freundlich begrüßt und fühlen uns herzlich willkommen. Das Eis ist direkt gebrochen – man muss sie einfach gerne haben!
Bei der Selfmade-Woman geht es nicht um die Masse und die Menge, sondern darum, mit möglichst wenig Aufwand an ein maximales Ergebnis zu kommen – sei dahingestellt, ob es um Produkte, Arbeitszeit oder Leistung geht. Sie steht mit beiden Beinen fest im Business und mit mittlerweile 16 Stylisten klettert sie stetig die Karriereleiter steil nach oben.
Im Exklusiv-Interview mit MORE THAN DESIGN spricht Kirsten Kunze voller Euphorie darüber, wie sie das alles bewältigt hat und worauf sie jeden Tag zählt:
Sie eröffneten 2017 Ihren ersten Salon in der Jordangasse. Ihr Aufstieg ging rasant und steil nach oben. Was war die Motivation dafür?
Ich war 15 Jahre in derselben Firma, Mitte 30 und irgendwie unzufrieden. Ich hatte das Gefühl nirgendwo mehr hineinzupassen und habe mich dadurch zur Selbstständigkeit entschieden. Ich fand den Standort in der Jordangasse und während des Aufbaues meines Labels, haben mich Kolleginnen von früher kontaktiert und wollten sich meinem Projekt anschließen. Es entstand eine unbeschreibliche Dynamik. Mit anderen Menschen wäre es wahrscheinlich ganz anders gekommen. Ich habe heute ein super Team am Start! Mir war nicht bewusst, was auf mich zukommen würde und eine so schnelle Expansion hätte ich mir nie träumen lassen.
Was macht die Einzigartigkeit der KirstenKunze Salons aus?
Tatsächlich bin ich hier etwas ignorant, denn ich schaue mir nichts ab. Ich mache einfach mein Ding. Aber ich glaube, was uns auszeichnet und so einzigartig macht ist, dass jeder der hier arbeitet, vom Herzen Friseur ist. Mein persönliches Anliegen ist es, einen schönen Arbeitsplatz zu schaffen, da es ein harter Job ist und ich jedem dabei helfen möchte, seine Leidenschaft ausüben zu können. Ich war vorher in einem großen Unternehmen, wo es viele Konzepte und Regeln gab. Das gibt es bei uns nicht! Jeder Stylist hat seine Stärken und ich möchte ihnen ermöglichen diese Ausleben zu können.
Welche Hürden mussten Sie überwinden und wie sind Sie an diese Herausforderungen herangegangen?
In der Gründungsphase gab es zwei Menschen die Schlüsselfunktionen für mich eingenommen haben. Das war zum einen meine Bankberaterin und zum anderen meine Steuerberatung – so ehrlich muss ich sein. Man wird als Jungunternehmer nicht ernst genommen. Die Banken hören tagtäglich etliche Konzepte von Jungunternehmern, dadurch muss man unzählige Hürden bewältigen und überaus überzeugend sein, um als Nobody mit der gleichen Idee, in dem Business Gehör zu bekommen.
Was ich einwerfen muss, beim zweiten Salon war das nicht mehr das Thema. Egal ob bei der Bank oder bei den Fachfirmen. Umso erfolgreicher du bist, desto einfacher wird es.
Im Juli 2021 eröffnete Ihr zweiter Salon in der Landstraße Hauptstraße, direkt am Rochusmarkt. Haben Sie mal darüber nachgedacht, woanders zu expandieren?
Nein, Wien war immer klar. Ein anderer Standort hat sich für mich gar nicht in Frage gestellt.
Sie sind eine Selfmade-Woman! Im Folgenden möchten wir auf Ihre Erfahrung als Unternehmerin eingehen. Was ist Ihre Hauptverantwortung als FOUNDER & CEO?
Sobald Mitarbeiter in deinem Unternehmen sind, sind es die Mitarbeiter. Also in meinem Fall bin ich für 16 Menschen verantwortlich und nicht nur, dass sie einen guten Job machen, sondern auch in Krisen Zeiten für ihre Existenz. Du bist als Geschäftsführung dafür verantwortlich, dass jeden Monat die Löhne bezahlt werden. Beim Rest, sei es Finanzamt oder GKK, hältst du dich einfach an die Spielregeln und fertig.
Welche Eigenschaften sehen Sie als besonders wertvoll an, um unternehmerisch erfolgreich zu sein?
Zu mir haben sie immer gesagt: ‘du musst Unternehmerin sein‘. Früher habe ich es nicht verstanden, aber mittlerweile verstehe ich es. Ich bin sehr gerne Unternehmerin und es macht mir richtig viel Spaß aber was ich in den letzten fünf Jahren gelernt haben ist, dass du risikofreudig sein musst. Man muss sich trauen zu „gamblen“ und aus tiefster Seele von seinem eigenen Vorhaben überzeugt sein und einfach fleißig sein.
Lassen Sie uns über Ihre Zusammenarbeit mit Ihren Top-Friseuren sprechen. Was ist an dieser Kooperation besonders?
Es ist eine harte Suche einen Mitarbeiter zu bekommen, der in ein bestehendes Team passt. Man baut sich eine Beziehung auf und da kommuniziere ich recht schnell, wie bei uns der Ablauf ist und wie der Umgang untereinander ist. Ich führe sehr viele Bewerbungsgespräche, aber ich bin lange in der Branche und manchmal ergeben sich Zufälle und eine Kollegin von früher tritt unserem Team bei. Aber das menschliche ist das wichtigste! Fachlich kann man schulen und wenn ich finde, dass jemand die Gruppendynamik stört, ist das meistens das Ticket nach Hause. Ich bin der Meinung, dass schlechte Stimmung wie ein Bakterium ist und es sich einfach verbreitet.
Gibt es weitere Schlüssel, die Sie Führungspersonen empfehlen?
So wichtig es ist Dinge abzugeben, umso wichtiger ist es die Kontrolle nicht zu verlieren. Jedoch ist diese Waage ist nicht so leicht. Ab einer gewissen Größe kann man nicht mehr alles selbst machen, aber trotzdem habe ich überall meine Fühler und es gibt nichts, was ich nicht weiß.
Sei gut zu deinen Mitarbeitern. Das ist das aller wichtigste! Du stehst und fällst mit deinen Mitarbeitern. Ich wäre nie so groß, wenn ich nicht meine Mitarbeiter hätte. Und heutzutage haben wir einen extremen Mangel an Fachkräften, da das Handwerk die letzten 20 Jahre sehr schlecht gemacht wurde. Es fand eine extreme Entladung statt und wir finden fast keine Lehrlinge. Einen Mitarbeiter zu haben der leidenschaftlich gerne sein Handwerk ausübt, den muss man festhalten.
Was war der beste Rat, der Ihnen in Ihrer beruflichen Karriere je gegeben wurde?
Ich bin eines von vier Kindern und mein Vater war immer Alleinverdiener – es wird dir im Leben nichts geschenkt. Ich habe von meinem Vater gelernt, dass man tüchtig sein muss und wenn man will, kann man alles erreichen.
Was erleichtert Ihren Arbeitsalltag und würden Sie jedem im Business empfehlen?
Das Leben. Ich muss mir nichts Mantra-artig vorsagen, ich weiß ganz genau, warum ich in der Früh aufstehe und meine Rechnungen bezahle. Ich bin angekommen, habe vor Jahren ein Haus gebaut und lebe in der Natur und in der Ruhe mit meiner Familie und das erfüllt mich zu 100%. Nichts davon ist mir geschenkt worden und dafür muss man arbeiten und das ist auch mein Antrieb. Wenn man sich etwas aufgebaut hat, hat man etwas zu verlieren und da brauche ich keinen Life-Coach. Das Leben treibt mich an. Es ist irrsinnig befriedigend etwas zu schaffen und ein Endprodukt vor sich zu haben!
Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch!